Unsere Projekte
Alle hier vorgestellten Projekte werden vom Gesundheitsministerium unterstützt und finden in Kooperation mit externen Partnern statt.

MOPUD/Xchange

Das Pilotprojekt MOPUD/Xchange wurde 2015 gegründet und ist mit dem Gesundheitsministerium konventioniert. Das Projekt besteht in einer Zusammenarbeit von drei Organisationen:

  • Fondation Jugend- an Drogenhëllef (JDH)
  • Abrigado (CNDS)
  • HIV-Berodung (Croix-Rouge luxembourgeoise)

MOPUD/Xchange ist eine mobile Präventionsmaßnahme für Drogenkonsument:innen. Geschulte Mitarbeiter:innen fahren mit einem speziell ausgestatteten Bus dezentrale Orte an, um dort Drogenkonsument:innen die Möglichkeit zum Spritzentausch oder zu einem Schnelltest auf Infektionskrankheiten zu geben. Dieses Projekt ist eine Initiative zur Förderung von „safer-use“ und „safer-sex“, vor allem bei            IV-Drogenkonsument:innen.

 

Das Projekt folgt einer Politik der Risikominderung. Diese zielt darauf ab, das Risiko der Übertragung von HIV und Hepatitis durch gezielte Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen zu reduzieren.

Seit 2021 ist das Angebot MOPUD/Xchange auch im Kontakt K28 der JDH, jeden Donnerstagabend zwischen 17:00 und 21:00 Uhr, zu erreichen.

Mit Zustimmung der Stadt Esch-sur-Alzette ist der mobile Dienst einmal pro Woche (Mittwochs zwischen 17:00 und 21:00 Uhr) auf dem „Parking Helen Buchholz“ in Esch-sur-Alzette und alle 14 Tage in Differdange präsent. Weitere Gemeinden werden folgen.

 

Neben Mitarbeiter:innen der beiden Partnerorganisationen „Croix-Rouge luxembourgeoise“ und „CNDS“, sind aktuell zwei Krankenpfleger:innen der JDH im Projekt beschäftigt.

ViTo

Der Begriff ViTo ist eine Abkürzung für den Begriff „Vieux Toxicomanes“ (ältere Suchtkranke) und bezeichnet eine Gruppe von Personen, die in der Regel 40+ Jahre alt sind und eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen:

  • Lange Geschichte des Konsums von illegalen und legalen Substanzen
  • Vorzeitiges Altern
  • Komorbidität und Gebrechlichkeit
  • Sozioökonomischer Stress
  • Eingeschränkte familiäre und soziale Kontakte
  • Ausgrenzung/Marginalisierung

Die Bezugsgröße von 40 Jahren zur Definition der potenziellen Schwelle für alternde Drogenabhängige, ist nicht zufällig gewählt. In allen europäischen Ländern haben verschiedene übereinstimmende Studien festgestellt, dass die Betroffenen häufig ab diesem Zeitpunkt Anzeichen einer vorzeitigen Alterung zeigen. Die Folgen einer langen Karriere mit entsprechendem Konsum und Lebensstil, betrifft sowohl die somatische wie auch psychische Gesundheit. Zu dieser doppelten Anfälligkeit kommen häufig noch erhöhte finanzielle Unsicherheit, familiäre Brüche und eine starke soziale Isolation hinzu.

 

Im Projekt ViTo geht es darum, durch spezifische Wohn- und Betreuungsangebote auf die besonderen Bedürfnisse dieser Personengruppe einzugehen und eine größtmögliche Autonomie und Lebensqualität zu erreichen.

CUSS

Seit Anfang April 2022 gibt es in Luxemburg die „Couverture Universelle des Soins de Santé – CUSS (Universelle Gesundheitsversorgung)“. Das Ziel von CUSS ist es, den Zugang zu sozialer Sicherheit zu ermöglichen und den Gesundheitszustand unserer Klient:innen zu verbessern und/oder zu stabilisieren. Die Kriterien, um die CUSS zu erhalten, sind wie folgt definiert:

  • Vollendung des 18. Lebensjahres
  • Kein bestehendes Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis
  • Fehlende Aufenthaltsgenehmigung
  • Fehlender offiziell gemeldeter Wohnsitz, sodass Zugang zu Sozialhilfe nicht möglich ist
  • Fehlender Aufenthaltstitel, der zum Bezug von Sozialhilfe berechtigt (aus „privaten Gründen – medizinischen Gründen“, vorläufiger Aufenthaltstitel usw.)
  • Fehlende Krankenversicherung
  • Fehlendes regelmäßiges Einkommen oder ein monatliches Einkommen unterhalb des zustehenden REVIS-Betrages
  • Sich bei einer vom Gesundheitsministerium zu diesem Zweck anerkannten Organisation (JDH, Stëmm vun der Stross, CNDS, Médecins du Monde) eintragen lassen und eine eidesstattliche Erklärung unterzeichnen, in der die vorstehenden Punkte bestätigt werden.

Für Klienten:innen, die diese Bedingungen erfüllen, können die Mitarbeiter:innen dieses Projekts einen Antrag auf CUSS-Leistungen stellen.

Diese Massnahme umfasst auch eine psycho-soziale Begleitung.

 

Durch die CUSS besteht Anspruch auf alle Leistungen der CNS, ob ambulant oder stationär.

Die anfallenden Kosten für die medizinische Behandlung werden durch ein besonderes Budget vom Gesundheitsministerium finanziert, wobei die Mitarbeiter:innen des CUSS-Projektes für die finanzielle Abwicklung der Kostenerstattungen zuständig sind.